Ludwig Hohlwein (1874-1949)

Ludwig Hohlwein (1874-1949)

Etappen seines Lebens

Ludwig Hohlwein wurde am 27. Juli 1874 als Sohn des Schlossermeisters Karl Hohlwein und dessen Frau Hermine, geborene Plank, in Wiesbaden geboren. Er war ein bedeutender Plakatkünstler, Grafiker, Architekt und Maler und gehört zu den prominentesten und stilbildenden Vertretern der Reklamekunst.

Während seines Aritekturstudiums (ab 1895) an der Technischen Hochschule in München, fertigt er erste Illustrationen für die Zeitungen des Akademischen Architektenvereins. Seit dieser Zeit entwirft er neben Programmheften und Einladungskarten auch Buchschmuck.

Nach dem Studium in München sowie an der Dresdner Akademie und Studienreisen nach London und Paris läßt sich Hohlwein in München nieder (~ 1900). Neben Inneneinrichtungen von Privathäusern übernimmt er Aufträge zur Ausstattung des Hotels Continental und für Ozeandampfer.

1901 heiratet er Leonie Dörr. Aus der Ehe gehen 2 Kinder hervor.

Ab 1904 stellte Hohlwein regelmäßig Graphiken, Aquarelle und Temperagemälde im Münchner Glaspalast aus.

1905 nimmt Hohlwein mit Tierbildern an der Berliner Großen Kunstausstellung teil. Im gleichen Jahr war er 3. Preisträger im Preisausschreiben umStil Reklameentwürfe für die Gemeinschaftswerbung des Schokaladenfabrikanten Ludwig Stollwerck und des Sektherstellers Otto Henkel

1906 erstellt er erste Plakate für Jagdausstellungen. In den kommenden Jahren entwickelt sich der "Hohlweinstil". Seine in Form- und Farbgebung originellen, werbewirksamen Plakate zeigen zumeist Sport- und Tiermotive.  Unter anderem auch eine Plakat für die "Paulaner Brauerei", das heute immer noch nachgedruckt wird.

Gegen 1909 gibt er das Mappenwerk "Turf" heraus und 1910 entwirft er das Plakat zur Weltausstellung in Brüssel

1913 folgt der Entwurf für die Große Berliner Kunstausstellung und 1918 erhält er den Auftrag , ein Plakat für die Stil1Aktion "Ludendorff-Spende für Kriegsgeschädigte", die der Reichsausschuß initiiert.

Um 1925 beteiligt er sich mit dem Werbeblatt "Sonne nach Wunsch" an der Reklame für die "künstliche Sonne", die das Schönheitsideal der "vornehmen Blässe" des 19. Jahrhunderts ablöst.

Ab 1930 widmet er sich der Erstellung von Fremdenverkehrsplaketen, darunter "Winter in Bayern" sowie "Mittelmeerfahrten".

1931 lehnte Hohlwein das Angebot ab, in die Vereinigten Staaten zu migrieren. 

Ab 1933 läßt sich Hohlwein bereitwillig für die politische Propaganda der Nationalsozialisten einspannen, für die er bereits vor der Machtergreifung zahlreiche Arbeiten angefertigt hatte. Er entwirft Plakate und Grafiken u.a. für die NSDAP, die NS-Volkswohlfahrt, den Luftschutz sowie für die Olympischen Spiele 1936.

Im Zuge der Entnazifizierung erhält Hohlwein bis Februar 1946 als "politisch Belasteter" ein Berufsverbot. Danach beginnt er in Berchtesgarden als Grafiker zu arbeiten, wo er bereits seit 1944 lebte.

Am 15. September 1949 stirbt Ludwig Hohlstein in Berchtesgarden

Stil

Ludwig Hohlwein entwickelte im Laufe seines Lebens seinen eigenen, leicht wieder erkennbaren, typischen Stil. Die Themen Tier, Jagd, Technik und Landschaft dominieren seine Plakate. Hohlwein baute immer wieder dramatisch auf wirkungsollen Hell-Dunkel- und Vordergrund-Hintergrund-Kontrasten auf. Das Objekt wird auf farbige Flächen und Punkte reduziert. Erst durch die Darstellung der gesamten Grundfläche erhält der Körper wieder seine Gestalt.

Designer für Villeroy & Boch Mettlach

Ludwig Hohlwein hat Anfang des 20. Jahrhunderts u.a. auch für Villeroy & Boch Entwürfe für Bierkrüge geliefert.

 

Bekannt sind die Formnummer:

Krug / Bierkrug / Beer Stein

 #3167, #3168, #3169, #3170, #3171, #3172, #3173, #3276, #3277, #3278, #3279, #3280, #3281, #3282/539



 

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